

Verbraucherstimmung im Juli "ohne klaren Trend" - Institut: Menschen verunsichert
Die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland sind Marktforschern zufolge verunsichert: "Sie halten es mehrheitlich nach wie vor für ratsam, das Geld eher zurückzuhalten und nicht für größere Anschaffungen zu verwenden", erklärte am Donnerstag Konsumexperte Rolf Bürkl vom Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM). Der vom NIM und der GfK ermittelte Konsumklimaindex sank um 1,2 Zähler auf minus 21,5 Punkte.
Die Sparneigung stieg im Juli zum dritten Mal in Folge, wie GfK und NIM mitteilten. Mit 16,4 Punkten lag er auf dem höchsten Stand seit Februar 2024. Zentrale Motive für die Sparneigung seien "eine generelle Unsicherheit, das Bedürfnis, für schwierige Situationen vorzusorgen sowie die hohen Preise, speziell für Nahrungsmittel", erläuterte Bürkl.
Auch eine verbesserte Einkommenserwartung kann daher die Anschaffungsneigung der Verbraucherinnen und Verbraucher nicht verstärken. Die Einkommenserwartung für die kommenden Monate legte im Juli im fünften Monat in Folge zu und erreichte mit 15,2 Punkten ein Zwölf-Monats-Hoch, wie GfK und NIM mitteilten. Dazu trage neben "soliden" Tarifabschlüssen und der Rentenerhöhung auch eine moderate Inflationsrate von 2,0 Prozent bei. Dennoch blieben die Verbraucher bei größeren Anschaffungen vorsichtig.
Sie erwarten laut der Umfrage auch keine Konjunkturerholung in diesem Jahr. Der entsprechende Indikator sank um zehn Punkte und halbierte sich damit im Vormonatsvergleich, wie GfK und NIM erklärten. Im Vergleich zum Juli 2024 liege der Index nur 0,3 Punkte höher bei 10,1 Punkten.
GfK und NIM führen monatlich Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 3. bis 14. Juli rund 2000 Menschen befragt. Das Konsumklima bezieht sich auf die gesamten privaten Konsumausgaben, also neben dem Einzelhandel auch Dienstleistungen, Reisen, Miete und Gesundheitsdienstleistungen.
L.Leroy--JdCdC